Vom Trauma in die Verbundenheit
Meine Geschichte
Als ich mit 18 Jahren mein Elternhaus fluchtartig verließ, nahm ich ein schweres Paket mit in mein „neues“ Leben.
Wie jeder Mensch habe auch ich eine Geschichte, auf die ich meine Identität stützte.
Diese Geschichte umfasst in wenigen Worten den frühen Tod meiner Mutter als ich zwei Jahre alt war und im weiteren Verlauf meiner Kindheit und Jugend Ausgrenzung, Schuldzuweisungen, Demütigung und Beschämung sowie körperliche Misshandlung.
So startete mein Lebensweg, den ich umschreiben könnte mit den Worten
Von einer, die auszog, das L(i)eben zu lernen
denn immer wieder tauchte diese Frage in mir auf:
Was ist Liebe?
Von Beginn an war mein Weg ein Weg der Selbsterkenntnis und der Suche nach Erlösung aus tiefen seelischen Qualen.
Trotz starker Ängste, Unsicherheit, Scham- und Schuldgefühlen und einem nicht vorhandenen Selbstwertgefühl machte ich mich mutig und entschlossen auf den Weg der Heilung. Zeiten von tiefen Zweifeln und Resignation konnten mich nicht aufhalten und ich hielt kompromisslos an dem Entschluss fest, mich von dem Erlebten nicht in die Knie zwingen zu lassen. Viele Rückschläge und scheinbares Scheitern waren ebenfalls Teil meiner Erfahrung.
Im Verlauf meiner Lebensreise ahnte ich bald, dass die Kraft, die mich immer hat weitergehen lassen, nicht aus meiner begrenzten Persönlichkeit kommen konnte, sondern etwas Höheres sein musste. Etwas, das mich liebte und mir half, nicht aufzugeben.
Es gab Zeiten, in denen so viel Dunkelheit in mir herrschte, dass mein einziger Leitstern meine Sehnsucht war.
Die Sehnsucht nach tiefem Inneren Frieden!
Die Suche im Außen
Wie die meisten Menschen suchte auch ich nach Antworten in Büchern über Psychologie, Philosophie und Spiritualität sowie Selbsthilfe-Ratgebern.
Doch erst meine Reisen in ferne Länder öffneten meine inneren Verkrustungen und verhalfen mir zu neuen Sichtweisen und Erkenntnissen. Ich lebte längere Zeit in der Türkei und in einem westafrikanischen Land mit Einheimischen zusammen und fühlte mich dort angenommen und angekommen. Etwas, was ich mein Leben lang vermisst hatte.
Doch immer, wenn ich wieder in Deutschland war, fiel ich zurück in altes Leid, Einsamkeit, Depressionen und tiefen Schmerz, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gab. Gefühle wie Angst, Ohnmacht, Unsicherheit, Hilflosigkeit und Wertlosigkeit beeinträchtigten meine Lebensqualität in einem hohen Maße.
Ich versuchte alles, um Heilung zu finden
Es folgten eine langjährige Psychotherapie, systemische Aufstellungen und schließlich ein Burnout, der einen Aufenthalt in einer psycho-somatischen Klinik zur Folge hatte. Alle diese Stationen waren wichtig und richtig, doch Heilung in der Tiefe konnte ich nicht finden.
Versuche zu flüchten,
doch alle Wege führen nur zu mir.
Jeder Versuch, im Außen Glück,
Zerstreuung, Impulse zu finden,
scheitert,
denn alle Wege führen nur zu mir.
(aus meinem Tagebuch 1999)
Im Jahr 2004 kapitulierte ich schließlich! Ich hatte verstanden, dass mich gängige Methoden nicht weiterbrachten. Sie beschäftigten sich überwiegend mit Symptomen und gaben dem Verstand Futter, erreichten jedoch nicht die tieferen Zusammenhänge auf energetischer Ebene.
Der Weg nach Innen
Das war der Wendepunkt in meinem Heilungsweg. Ich wurde zu meiner Mentorin geführt, mit der ich viele Jahre in medialen Aufstellungen und medialen Einzelsettings arbeitete.
Darüber hinaus entdeckte ich die segensreiche Arbeit mit dem Inneren Kind und beschäftigte mich mit dem neu aufgekommenen Begriff Entwicklungstrauma.
Ich begann, alles zu verschlingen, was mit diesen Themen zusammenhängt und es war eine große Erleichterung, endlich zu verstehen, warum ich so tickte, wie ich tickte. Allein diese neuen Erkenntnisse halfen mir, auf einer tieferen Ebene zu heilen. Es war wie ein tiefes Aufatmen: ich spürte Boden unter den Füßen und hatte jetzt Anhaltspunkte, die mir Orientierung gaben. Endlich konnte ich meine Symptome zuordnen und Zusammenhänge auf einer tieferen Ebene verstehen.
Auch die Entdeckung der Hochsensibilität half mir sehr, mein Sosein zu verstehen und ein tieferes Verständnis für meine vielschichtige Gefühlswelt zu bekommen. Hierzu gibt es einen Online-Test über folgenden Link: https://www.zartbesaitet.net/survey/site.php?a=su_onepage&su_id=1
All dies führte zu mehr Mitgefühl mit mir selbst, mehr Selbstakzeptanz und Selbstvertrauen.
Erwachendes Bewusstsein
Je mehr ich in mir selbst Halt fand, meine früher nicht vorhandenen Grenzen sich plötzlich klar erkennen ließen, meine Liebe zu mir selbst größer und stärker und meine Anbindung an mein Höheres Selbst spürbarer wurde, desto mehr erwachte ein neues Bewusstsein in mir – mein Einheitsbewusstsein.
Ich erkannte
- es gibt keine Trennung. Alles ist mit allem verbunden
- was ich im Außen sehe, ist ein Spiegel meiner inneren Realität
- jeder Mensch, dem ich begegne, bin ich selbst.
- wenn ich jemanden verurteile, verurteile ich mich selbst
- alles, was ich erlebt habe, geschah aus Liebe, um mich in meinem Erwachen zu unterstützen
- das Leben, das ich vorfinde, habe ich Kraft meiner Gefühle und Gedanken selbst erschaffen und
- das Leben hat immer Recht
Trauma ist die Trennung von unserem Wahren Selbst
Im Laufe der Jahrzehnte habe ich mich Schritt für Schritt aus dem Trauma herausbewegt.
Dies habe ich geschafft, weil ich
- in mir eine starke Entschlossenheit fühlte, mich von diesem Trauma nicht in die Knie zwingen zu lassen
- den Mut hatte, meinen Schatten zu begegnen und sie zu lieben
- eine sehr ausgeprägte Ehrlichkeit mit mir selbst hatte und mir auch sehr unangenehme Eigenschaften eingestehen und anschauen konnte
- die Verantwortung für ALLES, was ich in meinem Leben vorfand, übernommen habe, was mich letztendlich aus der Opferrolle herauskatapultierte und mir half, die Schuldzuweisungen aufzugeben
- die Bereitschaft hatte, auf die Führung meiner Seele zu hören
- und letztendlich mir immer wieder der Gnade GOTTES gewahr wurde, auch wenn ich das Gefühl hatte, von IHM getrennt und nicht geliebt zu sein.
All die Scham und Schuld, die auf mir lasteten, wurden im Laufe der Jahre von mir genommen und mehr Liebe, Freude, Freiheit und Glücksempfinden konnten den freigewordenen Raum einnehmen.
Das Geschenk des Traumas
Jeder Mensch hat göttliche Gaben, die er der Welt zu geben hat. Ich war lange auf der Suche nach meiner Gabe, die ich nur finden konnte, weil ich so tiefe Heilungsprozesse durchlaufen bin.
Meine Gabe ist, Menschen dabei zu unterstützen, in die Verbundenheit mit ihrem Wahren Selbst zu finden. Ich diene als Resonanzgefäß und Verstärker der Schatten meines Gegenübers.
Indem sie sichtbar gemacht und gefühlt werden, können sie erlöst werden.
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